Schirmerturm

Wissenswertes über den Schirmerturm

Während des Sommerhalbjahres ist der Schirmerturm von 08.00 bis 19.00 Uhr öffentlich zugänglich.

Der Schirmerturm wurde kurz nach 1420 errichtet und war ursprünglich wie der Luegislandturm ein Schalenturm. Seine Südseite war gegen die Stadt hin offen.

Aus statischen Gründen wurde die offene Südseite des Schirmerturmes in einer weiteren Bauphase mit einer gemauerten Südfassade geschlossen. Die Fassade zeigt in den Obergeschossen schmale, hochrechteckigen Scharten; Armbrustschützen nutzten solche im Mittelalter. Diese Scharten wurden als dekorative Architekturelemente eingebaut. Sie öffnen sich zur Aussenseite, also auf die Feindesseite. Vor 1513 wurde das ursprüngliche Pultdach durch ein Pyramidaldach ersetzt. Weitere Umbauten erfolgten vor allem im 18. Jahrhundert.

Der vor die Mauer gestellte Turm misst im Grundriss 9,10 m x 7,25 m. Seine Höhe beträgt 27,5 m. Über einem Rundbogenfries mit zweimal vorkragenden Konsolen erheben sich die Zinnen, auf denen das Pyramidendach ruht. An der Nordseite wird der Rundbogenfries durch drei Konsolen unterbrochen, die einst einen Erker trugen.

Die Entwässerung erfolgte über eine Reihe von Öffnungen in der Ostfassade, die heute noch sichtbar sind. Der Zinnenkranz war auch über der offenen Turmseite gemauert und lag hier auf Balken auf. Diese statisch gewagte Konstruktion dürfte dazu geführt haben, dass der Bau schon bald Schäden zeigte und die Schale noch im 15. Jahrhundert geschlossen, d.h. auf der Stadtseite zugemauert werden musste. Auch das Pultdach bewährte sich nicht. Es wurde zweimal erneuert, bis man sich vor 1513 entschloss, eine grundsätzlich neue Dachlösung zu suchen. Man setzte dem Turm ein pyramidenförmiges Dach auf, wie es bis zum Brand bestand und danach auch wieder rekonstruiert wurde.

Nach Meinung von Historikern soll dieser Turm zur Zeit des alten Zürcherkrieges um 1442 zum Durchgangstor der Zürichstrasse erhoben worden sein. 1658 sei das Tor vermauert, 1878 beim Bau des Museggschulhauses wieder geöffnet worden.

Die Verwendung

Der Schirmerturm diente längere Zeit als Lager für die Stadtgärtnerei. 1930 wurde die Transformatorenstation für die Beleuchtung der Museggtürme eingebaut. Seit 1951 ist der Turm öffentlich zugänglich.

Infoblatt zur Geschichte

Die Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Luzern erstellte für einzelne Türme Infoblätter:

Illustration: Joe Rohrer, bildebene.ch

Schnitt Schirmerturm

Südfassade Schirmerturm

Turmwart

Walter Fassbind
Diebold-Schilling-Str. 13
6004 Luzern
Tel. M 079 356 69 79
email w.fassbind[at]bluewin.ch

Merkspruch für die Türme:

Nölli, Männli, Lueg is Land, Bewach mer d´Zyt, Bescherm mer s´Polver ond em AllewendeDächli.